MeidLine – Neubau einer Fußgänger:innenbrücke
Vom Schedifkaplatz zur Hohenbergstraße in Wien
Visionäre Neugestaltung
Im Rahmen der umfassenden Neugestaltung des Heckenast-Burian-Kasernenareals in Wien-Meidling, das ein neues Sicherheitszentrum beherbergen wird, zeigt sich die Notwendigkeit, die Verbindungen zwischen dem Schedifkaplatz und der Hohenbergstraße für den täglichen Gebrauch neu zu bewerten. Unser Ziel ist es, hochwertige Freiräume zu schaffen, die durch zeitgemäße und visionäre Landschaftsarchitektur überzeugen. Dabei setzen wir auf klimasensitive und adaptive Lösungen, um den Herausforderungen des Klimawandels – insbesondere der Reduzierung von Hitzegefahren – wirksam zu begegnen. Die Planung einer neuen Brücke bietet dabei sowohl anspruchsvolle Herausforderungen als auch einzigartige Chancen für das zukünftige Stadtbild Wiens.
Aufgabe
Wettbewerbsbeitrag für Neubau einer Fußgänger*innenbrücke vom Schedifkaplatz zur Hohenbergstraße in Wien
Ort
Wien, Österreich
Leistung
Landschaftsgestaltung
Partner
ATP architekten ingenieure, Innsbruck; Maffeis Engineering SpA
Neue Konnektivität für die Stadt
Wir streben an, eine neue Verbindung zwischen den beiden Stadtseiten zu schaffen, die ausschließlich Fußgänger:innen und Radfahrer:innen vorbehalten ist und einen aktiven, kühlenden Freiraum für die Bürger:innen bietet. Unser Fokus liegt auf der Betonung der Schönbrunn-Achse entlang der Hohenbergstraße bis zur U-Bahn-Station Meidling.
Die bestehenden Freiräume in diesem historischen Kontext sollen mit größtem Respekt behandelt werden, während wir eine minimalistische Lösung entwickeln, bei der nur ausgewählte Bereiche der Parks behutsam als „urbane Akupunkturpunkte“ verändert werden. Diese dienen zugleich als Stützen der neuen Brücke sowie als Zugangspunkte und Aktivierungsorte für den Freiraum. Die strategische Neugestaltung dieser Freiräume, wo erforderlich, zielt darauf ab, die bestehende formale Ästhetik zu wahren und durch die Integration neuer landschaftlicher Elemente zu ergänzen. Unser Bestreben ist es, die Parkqualität zu steigern, die Grünflächen auf Bodenniveau zu maximieren und großartige, für alle zugängliche Freiräume für die Stadt zu schaffen.
Gestaltung des Freiraums
Unser Entwurf konzentriert sich auf den Kasernenpark, den Schedifkaplatz und den Franz-Nekula-Park, wobei minimale Eingriffe im Theodor-Körner-Park erfolgen, um die Kontinuität und Funktionalität des Fußgän-ger:innen- und Radverkehrssystems nach der Errichtung der neuen Brücke zu gewährleisten.
Integration von Spiel- und Freiraumelementen für mehr Biodiversität und Lebensqualität
Im Kasernenpark, wo die Brücke entlang der Achse der Hohenbergstraße verläuft, bleiben die bestehenden Parkplätze und Bäume erhalten. Eine terrassierte Landschaft mit einer sanften Steigung von 4 % ermöglicht eine barrierefreie Anbindung an die Brücke und schafft zugleich ein offenes Amphitheater, das den Blick auf ein elliptisches Wasserspiel freigibt.
Dieses Element, mit kleinen Fontänen und einem tiefen gelegenen Bereich in der Mitte, bildet das pulsierende Herz dieses Platzes und dient sowohl als Veranstaltungsort als auch als Vorplatz für das angrenzende Gebäude. Die Umgebung wird durch bestehende und neu gepflanzte Bäume sowie eine artenreiche Unterpflanzung geprägt, die eine fließende Wegführung durch den Freiraum ermöglicht.
Konzept für Ökologie- und Regenwassermanagement
Unser Entwurf baut auf dem vorhandenen ökologischen Wert der Freiräume auf und minimiert den Verlust von Bäumen. Bestehende Bäume und Habitatflächen werden integriert, während ein vernetztes, dezentrales Wassermanagementsystem entsteht.
Regenwasser wird vor Ort gesammelt, aufbereitet und in den Kreislauf zurückgeführt, wodurch die Wasserqualität verbessert und der Wasserkreislauf geschlossen wird. Es entste-hen Bereiche zur Rückhaltung, Speicherung und Weiterleitung von Wasser. Im Kasernenpark bildet das Was-serspiel das Zentrum eines städtischen Erholungsraums, während das erweiterte Wasserretentionsbecken im Franz-Nekula-Park als Biotop für Biodiversität und ökologische Wertsteigerung fungiert.
Cool Vienna
Die Strategien des Programms „Cool Vienna“ werden durch unseren Entwurf konsequent unterstützt: Gezielt platzierte Wasserelemente mit doppelter Funktion – sowohl als Spielbereiche als auch als Trinkbrunnen – sorgen für Erfrischung im Freiraum. Identifizierte Lücken im Trinkbrunnenplan werden durch neue Brunnen geschlossen. Der Schattenanteil wird maximiert, und wo immer möglich, werden ökologische blau-grüne Infrastruktursysteme etabliert.
Besonders hervorzuheben ist die Vergrößerung des Wasserretentionsbeckens im Franz-Nekula-Park, das eine biotopartige Ausrichtung erhält. Durch die neu geschaffene Parkkonnektivität wird erwartet, dass die Temperaturen in den umliegenden Freiräumen nach der Umsetzung unseres Entwurfs spürbar sinken und damit zur Verbesserung des städtischen Mikroklimas beitragen.