Quartier Ostallee Trier
Ein lebendiges Quartier
Das Projekt Ostallee bietet eine einzigartige Gelegenheit zur innerstädtischen Quartiersentwicklung in Trier. Ziel ist es, ein lebenswertes, nachhaltiges und vielfältiges neues Stadtquartier zu schaffen. Die Planung basiert auf den Prinzipien einer zukunftsorientierten und durchmischten Stadt.
Aufgabe
Städtebaulicher, freiraumplanerischer und hochbaulicher Realisierungswettbewerb
Ort
Trier, Deutschland
Leistung
Landschaftsgestaltung
Partner
ATP architekten ingenieure, Hamburg und MERA GmbH
Städtebauliches Konzept
Das städtebauliche Konzept des Projekts Ostallee zielt darauf ab, ein lebenswertes, nachhaltiges und vielfältiges neues Stadtquartier zu schaffen. Das Gebiet ist derzeit durch eine Mischung verschiedener Bebauungstypen und undefinierter Außenräume geprägt.
Um dieses Potenzial zu nutzen, werden die historischen Gebäude Ostallee 15-17 erhalten und die wertvollen Baumbestände geschützt. Neue Baukörper werden so gesetzt, dass sie klare und differenzierte Außenräume schaffen, die eine einfache Durchwegung des Quartiers ermöglichen.
Die Funktionen Wohnen, Arbeiten, Gewerbe und Mobilität werden an strategischen Orten verortet, um maximale Qualitäten und eine hohe Lebensqualität für die zukünftigen Bewohner zu gewährleisten. Das Quartier wird durch die Ergänzung der bestehenden Gebäude und die Schaffung neuer Wege harmonisch in die Umgebung integriert und bildet einen neuen urbanen „Hochpunkt“ in Trier.
Freiräume
Der Masterplan des neuen Stadtquartiers setzt auf eine klare und funktionale Struktur der Freiräume, die unterschiedliche Nutzungen und Qualitäten bieten. Organisch gestaltete Grünzonen ergänzen die Architektur und sorgen für eine harmonische Verbindung von Natur und Bauwerk. Diese Freiräume fördern die Wasserrückhaltung, das Mikroklima und die Biodiversität, während sie gleichzeitig die architektonische Form und den Charakter des Viertels betonen.
Die historischen Strukturen des Trierer Wohnquartiers erhalten so eine neue Bedeutung, und das Neubaugebiet entsteht in direkter Nachbarschaft zum Bahnhof.
Bepflanzung und Biodiversität
Die Bepflanzung des Geländes umfasst sowohl extensive als auch intensive Pflanzzonen, die nach ökologischen Kriterien gestaltet wurden. Unterschiedliche Baumarten repräsentieren die verschiedenen Freiraumcharaktere.
In den städtischen und zentralen Bereichen wurden blühende Bäume ausgewählt. Ergänzend wird ein tiergestütztes Gestaltungskonzept (Animal-Aided Design) entwickelt, das Zielarten definiert und deren Lebenszyklen sowie Anforderungen in die Freiraumplanung integriert. Dies stärkt den ökologischen Aspekt der Gestaltung und unterstützt positiv das DGNB-Zertifizierungssystem.
Wassermanagement
Das Wassermanagementkonzept sieht vor, dass das gesamte auf dem Gelände anfallende Regenwasser aufbereitet und in einem dezentralen System vor Ort wiederverwendet wird.
Dieses Wasser wird zur Bewässerung der begrünten Dächer, grünen Wände, Grünflächen und Bäume eingesetzt. Zusätzlich wird das Wasserspiel in der Mitte des Geländes, das ebenfalls Regenwasser nutzt, mit einem unterirdischen Wasserspeicher und einer mechanischen Reinigungsanlage ausgestattet.
Aktives soziales Leben
Die Schaffung eines lebendigen Quartiers für verschiedene Altersgruppen und Interessen war der zentrale Antrieb bei der Entwicklung der Freiflächen dieses Projekts. Das Quartier bietet eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten, die von aktiver Interaktion auf städtischen Plätzen bis hin zu intimeren Erlebnissen in der Natur reichen.
Studien zeigen, dass Interaktionen zwischen Kindern und älteren Menschen für beide Gruppen vorteilhaft sind. Zudem belegt die Forschung zum biophilen Design, dass die Verbindung zur Natur positive gesundheitliche Effekte für Kinder, Senior:innen und Berufstätige hat. Daher wurde der Grünanteil im Quartier maximiert und eine durchgängige Begrünung angestrebt.