Wald-Ring-Quartier Sindelfingen
Raum für Begegnung und Biodiversität
Dieses moderne und inklusive Quartier, das auf einem ehemaligen Klinikgelände entsteht, schafft eine neue Heimat und entwickelt sich gleichzeitig zu einem zukunftsweisenden Begegnungsort. Als Vorbild für Innovation und Nachhaltigkeit setzt es Maßstäbe und entwickelt sich zu einem eigenständigen Stadtbaustein mit markanter Identität – dem Wald-Ring-Quartier Sidelfingen.
Aufgabe
Wettbewerbsbeitrag für: nichtoffener städtebaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb (Stufe ll) mit vorgeschaltetem internationalem offenem Teilnahmewettbewerb in Form einer Skizzenbewerbung (Stufe l)
Ort
Stuttgart, Deutschland
Leistung
Freiraumplanung, Städtebau, resiliente Stadtgestaltung
Partner
ATP architekten ingenieure, Berlin
Der Mensch im Zentrum
Die Leitidee unseres Konzepts stellt den Menschen in den Mittelpunkt: Es entsteht ein neues, lebendiges und urbanes Stadtquartier, das durch seine Vielfalt und Klimaneutralität besticht. Mit innovativen Wohn- und Nutzungskonzepten vereint das Quartier Wohnen, Arbeiten, Bildung und Freizeit auf harmonische Weise und wird nahtlos mit den umliegenden Gebieten sowie dem angrenzenden Wald vernetzt.
Ein symbiotischer Gestaltungsansatz
Das Konzept für die Freiraumstruktur und das Regenwassermanagement spiegeln unser tiefes Engagement für die Förderung der Biodiversität wider. Ein Netzwerk von verbundenen grünen Korridoren, die durch verschiedene Vegetationsschichten verlaufen, durchzieht das Areal und schafft ökologische Verbindungen zwi-schen dem Quartier und dem umliegenden Wald. Diese Korridore, zusammen mit den Regengärten, Bioswales und bewaldeten Parkbereichen, bieten wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl von Arten – von Bestäu-bern bis hin zu Vögeln und Kleinsäugern.
Gestaltete Freiräume und hierarchische Strukturen
Die Freiräume des Wald-Ring Quartiers sind kunstvoll in fünf Hauptzonen gegliedert, die harmonisch mit den bestehenden und neuen Gebäuden, der natürlichen Topografie und der Vegetation verknüpft sind. Diese Zonen unterstützen klimaadaptive Strategien und berücksichtigen die Bedürfnisse von Fahrradfahrern und Fußgängern.
Waldpark im Norden
Im Norden erstreckt sich der Waldpark, der die Topografie und den Baumbestand respektiert, mit Beerenstreifen und besinnlichen Sitzbereichen.
Regenwasserpark im Süden
Der Regenwasserpark im Süden fungiert als Schnittstelle zwischen bebauten Gebieten und Wald, integriert naturbasierte Lösungen zur Regenwassernutzung und bietet Freizeitmöglichkeiten.
Zentraler Park als Herzstück
Das Herzstück bildet der zentrale Park, der als soziales Zentrum eine Wasserlandschaft, Plätze, Gärten und Waldflächen vereint. Um ihn gruppieren sich spezialisierte Freiräume für private Gärten, Schulen, KITA und gemischt genutzte Bereiche, die den Bedürfnissen der Bewohner gerecht werden. Diese durchdachte Hierarchie schafft eine autarke Gemeinschaft, die vielfältige Outdoor-Erlebnisse bietet und eng mit dem Wald verbunden ist.
Der Kreislauf des Wassers
Aufgrund der exponierten Lage auf einem Hügel übernimmt das Areal eine zentrale Rolle im Wassermanage-ment des gesamten Einzugsgebiets. Um den Hochwasserschutz in den tiefergelegenen Gebieten nicht zu gefährden, wurde ein umfassendes, integriertes Wassermanagementkonzept entwickelt. Dieses dezentrale System umfasst unter anderem Bioswales, Regengärten, Wasserkaskaden und einen erweiterten blau-grünen Korridor. Zwei Rückhaltebecken und ein formaler Regenwassersee am Eingang des Quartiers bilden die Kernstücke dieses Systems und gewährleisten, dass das Wasser effektiv vor Ort zurückgehalten und gelenkt wird. Dadurch wird der Druck auf das größere Einzugsgebiet erheblich reduziert.